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Lloyd, Klein- und Kompaktwagen aus Bremen

Markenlogo Lloyd

Das Logo und der Schriftzug von Lloyd

Lloyd Alexander TS

Kleinwagen Lloyd Alexander TS Frontansicht
Kleinwagen Lloyd Alexander TS Heckansicht
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Die ehemalige deutsche Automobilmarke Lloyd ist recht einzigartig in ihrer Entstehung, kann doch nur noch eine zweite deutsche Automobilmarke von sich behaupten, ihre Wurzeln im Schiffbau zu haben.

Der Norddeutsche Lloyd, eine Reederei ansässig in Bremen, erkannte schon zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts die Bedeutung der aufkommenden Motorisierung und schuf mit der Gründung der Norddeutschen Automobil und Motoren AG, kurz NAMAG, den Grundstein der späteren Lloyd Automobilmarke.

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Vermarktet unter dem Namen Lloyd und Namag wurden zu dieser Zeit bis 1913 hauptsächlich Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb. Darauf hatte sich Lloyd schon in der Motorenfertigung spezialisiert, Elektromotoren die für Eisenbahn und Automobilbau hergestellt wurden.

Nach der Fusion mit den Hansa Automobilwerken aus Varel 1914 traten die beiden Marken unter dem Namen Hansa - Lloyd Werke auf und konzentrierten sich weiterhin auf den Markt der Nutzfahrzeuge und einer Kleinserie eines Oberklassefahrzeuges.

Die Weltwirtschaftskrise bedeutete für viele Marken in der für die Menschen und Wirtschaft gleichermaßen schweren Zeit das Aus, auch die Hansa - Lloyd AG wurde damit konfrontiert und letztlich 1929 durch die Marke Borgward übernommen, die sich vorab durch ihre Produkte besser für diese Krise positionieren konnte und damit nicht nur unbeschadet sondern auch auf Expansionskurs aus der Krise hervorging.

Die neu gegründeten Hansa-Lloyd und Goliath-Werke Borgward & Tecklenborg oHG verzichteten allerdings auf den Markennamen Lloyd bis zur Gründung der Lloyd Maschinenfabrik GmbH 1949, die vorab Webmaschinen und Elektrofahrzeuge auf dem Firmengelände der Goliath Werke, herstellen sollte. Die Webmaschinenfertigung, ein Geschäftszweig mit dem Borgward noch nie etwas zu tun hatte, lief nur schleppend an und wurde bald wieder eingestellt. Die Elektrofahrzeuge jedoch wurden zu einem wichtigen Standbein der jungen Firma und ermöglichten ihren späteren Erfolg.

Das erste Automobil unter dem Markennamen Lloyd wurde mit dem LP 300 1950 vorgestellt und ähnelte in den verarbeiteten Materialien wie Sperrholz und Leukoplast dem Automodell P 70 der ostdeutschen Sachsenring Werke aus Zwickau, als Antrieb wurde ein 300 ccm Zweitaktmotor mit starken Anleihen von Info»DKW verwendet.

Drei Jahre später erfolgte mit der Umbenennung in Lloyd Motorenwerke GmbH auch der Umzug vom Goliath Werksgelände in das neue Produktionszentrum von Lloyd in Bremen - Neustadt. Das neue Modell Lloyd LP 400 wurde 1953 vorgestellt und basierte auf dem Vorgänger LP 300, auch was die Materialien und den Antrieb betraf, der zwar leicht leistungsstärker war, jedoch immer noch den Lloyd als untermotorisiert präsentierte.

Die komplette Umstellung auf zeitgerechte Materialien wie einer Blechkarosserie und einem 600 ccm Viertaktmotor mit einer Leistung von 19 PS kam mit dem dritten Modell, dem Lloyd LP 600 1955. Dieses Modell wirkte wesentlich erwachsener und katapultierte Lloyd zum drittgrößten Automobilhersteller in dieser Kategorie im Nachkriegsdeutschland nach Volkswagen und Info»Opel.

Da der LP 600 so erfolgreich war wurde er auch beständig verbessert und nach zwei Jahren unter dem Namen Lloyd Alexander verkauft. Das hier gezeigte Modell Lloyd Alexander TS unterschied sich noch durch eine auf 25 PS gesteigerte Leistung, einem neu gestalteten Kühlergrill und einem verbesserten Fahrwerk, bei dem die Hinterachse mit einer Schräglenkerachse versehen wurde die später auch bei der Arabella zum Einsatz kam.

Mit sagenhaften 176.524 verkauften Einheiten wurde der LP 600 zum erfolgreichsten Modell der Automarke Lloyd und bildete den wirtschaftlichen Höhepunkt der Bremer Automobilmarke die sogar einen Exportanteil in die USA mit verschiedenen Modellen wie dem Kastenwagen LT 600 aufbauen konnte.

Der Erfolg der 600 Serie kam allerdings auch durch den Einsatz im Motorsport, den Lloyd im 600 ccm Bereich gerade bei Langstreckenrennen gegenüber vielen bekannten deutschen und internationalen Automobilmarken wie Info»NSU, Info»BMW, FIAT oder den Glas Automobilen erringen konnte.

Diese Rennsportveranstaltungen wurden eigentlich ins Leben gerufen um den Käufern die Vorzüge wie Sparsamkeit und Langlebigkeit der Kleinwagen mit bis zu 600 ccm aufzuzeigen, wurde aber letztlich eher als richtige Rennveranstaltung mit frisierten Motoren und Konkurrenzkampf auch nach dem Rennen gesehen, da BMW und Lloyd mit dem Sieg in zeitgenössischen Annoncen warben.

Der Nachfolger der Serie 600 sollte den Erfolg weiter ausbauen, wurde aber letztlich zum Stolperstein für Lloyd und die Mutterfirma Borgward die dadurch unter anderem auch in finanzielle Schwierigkeiten bis hin zum Konkurs geriet.

Gründe dafür waren das die Arabella als ein komplett neues Modell das auch international Erfolgreich sein sollte viel Entwicklungszeit und Kosten verursachte und ein Kalkulationsfehler dazu führte das die Modelle ohne Gewinn verkauft wurden. Auch verschiedene Produktionsmängel wie Wassereinbruch und mechanische Defekte die immense Rückrufkosten verursachten sorgten für nicht geplante Ausgaben.

Nach etwas mehr als 47.000 produzierten Arabella war bei Lloyd Schluss. Während jedoch Borgward aufgelöst wurde existierte die Automobilmarke Lloyd auch nach 1961 noch und sorgte mit der Produktion von Ersatzteilen für die Eigner von Borgward und Lloyd Modellen für deren Mobilität. Auch die Produktion von Motoren sorgte für das Überleben der Lloyd Motoren Werke bis Anfang 1990. Erst 1995 wurde Lloyd dann endgültig aus dem Handelsregister gelöscht.

Artikel vom 261214 / Last modified 230715

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