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Autoradio vs. Multimediazentrale

Autoradio 1970

Autoradio 1970 Maserati

Autoradio 1995

Autoradio 1995 Mustang

Autoradio 2002

Autoradio 2002 Honda

Autoradio mit Navi 2005

Autoradio Mit Navigationssystem 2005 Honda

Autoradiozentrale Zukunft

Autoradiozentrale Zukunft 2020

Das Autoradio, in der heutigen Zeit ein schon selbstverständliches Bauteil eines jeden Automobils war zu den Anfangszeiten ein unerschwingliches Luxusbauteil. Auf Grund der unausgereiften Technik und des Preises konnte es anfänglich auch kaum verkauft werden.

Die Geschichte des Autoradios beginnt mit der Entdeckung der elektromagnetischen Wellen 1886 durch Heinrich Herz, zielgerichtet übertragen wurden diese Wellen allerdings erstmalig durch einen russischen Wissenschaftler.

Alexander Popow präsentierte den Vorläufer des Radioempfängers erstmalig 1896 in einem geglückten praktischen Versuch an der Universität von Petersburg. Das eigentliche Radiohören begann mit der Übertragung der ersten Radiosendung 1906 in Massachusetts, USA.

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In Deutschland wurde die erste Radiosendung, ein Weihnachtskonzert, kurz vor Weihnachten 1920 aus Königs Wusterhausen in Brandenburg ausgestrahlt.

Die ersten Autoradios waren noch Einzelanfertigungen wie 1922 das Modell in einem Ford T, oder der britische Daimler der mit einem Marconi Empfänger ausgerüstet wurde.

Generell war es technisch weitaus schwieriger ein Rundfunkempfangsgerät in einem Automobil einzubauen als wie in einem massiven Holzgehäuse für den stationären Betrieb. Platzprobleme und die Störanfälligkeit der ersten Röhrenempfänger verhinderten lange eine Serienfertigung des Autoradios.

Die ersten Geräte wurden von Chevrolet in der Aufpreisliste für die damaligen Modelle geführt. In Deutschland wurde das Autoröhrenradio auf der Funkausstellung 1932 erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die preislichen Relationen kann man auf die heutige Zeit bezogen in etwa so verstehen, wenn das Automobil ihrer Träume 30.000 Euro kosten würde, müssten sie nach den damaligen Maßstäben nochmals 10.000 Euro für ein Autoradio draufzahlen.

Logisch das sich die Verbreitung anfänglich in Grenzen hielt, erst mit der Senkung der Anschaffungskosten wurde der Absatz etwas angekurbelt. Doch selbst wenn der Preis nicht das Kriterium war stellte sich immer noch die Frage wohin mit dem guten Stück. Damals war ein Autoradio nicht im Armaturenbrett eingebaut, die Hersteller verbauten ihre Geräte in externen Gehäusen wo Platz war.

Diese Lage änderte sich erst mit dem Fortschritt der Technik, ohne jetzt in diesem Zusammenhang von Miniaturisierung zu sprechen war es schon eine kleine Revolution. Die Firma Becker begann damit 1949 ihre Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz.

Endlich konnte der Fahrer sein Autoradio bequem bedienen ohne sich merken zu müssen welcher Bowdenzug jetzt für die Lautstärke und welcher für den Empfang war.

Nachdem diese Hürde genommen war setzte eine rasante Entwicklung ein, Sendersuchlauf, Stationstasten und die Übernahme des UKW Sendebereichs mit wesentlich besserer Qualität brachten das Autoradio auf ein ganz neues Level.

Die ersten Versuche ab dem Ende der 50er Jahre mit kleinen Plattenspielern für den individuellen Musikgenuss setzten die ersten Zeichen für die Flexibilität diese neuen Mediums, auch wenn das vorerst nur im Stand des Automobils fehlerfrei funktionierte.

Eine Entwicklung die Anfang der 80er Jahre rasant anzog, Kassettenlaufwerke und wenig später die CD hielten Einzug in die Autoradios. Die Hersteller überschlugen sich mit technischen Raffinessen, Verkehrsfunk, automatische Lautstärkeanpassung und letztlich die Verschmelzung mit Navigationssystemen ließen aus dem einfachen Autoradio ein Multimediagerät werden.

Durch DVDs war es sogar möglich, dass Filme abgespielt werden konnten. Doch der Fortschritt brachte nicht nur Vorteile, die zunehmende Komplexität erhöhte die Fehlerquote, die sich durch die Vernetzung der Bordelektronik auch negativ auf wichtigere Systeme des Automobiles auswirken kann. So verbieten Autohersteller heute teilweise schon den unsachgemäßen Einbau oder Wechsel eines Markenradios der nicht durch eine autorisierte Fachwerkstatt durchgeführt wird.

Erschwert wird der Wechsel zu Hause gegenüber früher durch den fast vollständigen Wegfall des so genannten DIN Schachtes, jeder Hersteller entwirft seine eigenen Geräte mit eigenständigen Abmaßen und Anschlüssen.

Die Zukunft des Autoradios, oder besser der mobilen Multimediazentrale, wird noch vernetzter sein, Zugriff auf Netzwerke sowie Integration in Sicherheitssysteme des Automobils und der Verkehrsleiteinrichtungen bis hin zum automatischen Abbuchen jeglicher Mautgebühren oder Tankrechnungen sind denkbar. Nachdem das Medium Autoradio vor noch nicht einmal 100 Jahren das Licht der Welt erblickte genoss es eine mehr als rasante Entwicklung und hat eine vielversprechende Zukunft.

Artikel vom 080712 / Last modified 100614

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